Griechenland 2013 - über den "Autoput"

Vorbereitung:

Über das Zielgebiet in Nordgriechenland haben wir uns ausreichend informiert. An Unterlagen hatten wir:

- Tourenpaket des ADAC, die Übersichtskarten reichten für die Anfahrt völlig aus.

- Straßenkarte Griechenland, 1:500.000 von Freytag&Bernd

- aus dem WOMO-Verlag: "Mit dem Wohnmobil nach Griechenland", Auflage 2007

 

Für unsere Hunde standen die alljährlichen Impfungen an, darüber hinaus für Serbien u. Mazedonien wurde bei den Fellfreunden ein Titertest durchgeführt und beide erhielten ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis.

(Niemand wollte diese Unterlagen sehen, aber hat man sie nicht, wird garantiert danach gefragt.)

 

Informationsbeschaffung aus dem Internet, insbesondere über freie Stellmöglichkeiten

 

Diesmal war einiges anders:

Die Anfahrt erfolgte nicht mit der Fähre, sondern über den Landweg. Sie führte uns über Berlin - Dresden - Prag - Budapest - Belgrad - Nis nach Thessaloniki in Griechenland. Für den Autoput brauchten wir 4 Tage, bis Thessaloniki sind es ca. 2100 km.

Route in Nordgriechenland:

Da wir den Norden Griechenlands zuletzt 2003 besucht hatten und auch quasi nur die Halbinsel Chalkidiki abgefahren waren, "fehlte" uns noch das ganze Stück der Küste und des Hinterlandes bis zur türkischen Grenze.

So starteten wir von ASPROVALTA aus entlang der Küste tageweise bis kurz vor ALEXANDROPOULI, drehten dann um und nach einigen Abstechern zur Küste fuhren wir auf der Autobahn "Egnatia Odos"

über VERGINA und IOANNINA runter und quer an die Westküste. Die einzelnen Stationen ergeben sich aus den Tagesberichten.

 

Dauer: 05.09. - 12.10. 2013 = 38 Tage

 

1. Tag: zu Hause - Dresden   462 km   (kommerz. Stellplatz, 14.-€)

Vormittags geht es los, bei herrlichem Spätsommerwetter, welches auch für die nächsten Tage vorausgesagt ist.

Über gute Autobahnen geht es zügig voran, das Navi führt uns in Berlin über den Stadtring. Sobald wir wieder auf dem Land sind, gibt es eine Pause für Mensch und Tier.

Gegen 16.00 Uhr sind wir auf dem Stellplatz in der Wiesentorstraße, direkt gegenüber der Dresdener Altstadt mit herrlichem Blick auf die barocken Bauten.

Nach Klärung der Formalitäten gehen wir über die Augustbrücke in die Altstadt um Frauenkirche, Zwinger und Semperoper zu besichtigen.  Wir gönnen uns ein nettes Urlaubs-Einstiegs-Essen.

Frauenkirche
Frauenkirche
Semperoper
Semperoper
Reiterstandbild König Johann mit Freiluft-Ballon
König Johann m. Freiluft-Ballon
Blick vom Stellplatz
Blick vom Stellplatz

2. Tag: Dresden - Mosonmagyarovar(Ungarn)   -   542 km   (CP "Kis Duna", 20.-€)

Bereits um 8.15 Uhr  geht es los.Wir fahren nach Tschechien hinein. Bis BRNO ist die Autobahn gut, danach ist die Fahrbahn über lange Strecken dermaßen holprig, dass ich auf 70 km/h runtergehe, weil ich Angst habe, dass sonst irgendwas kaputtgeht.

Am Nachmittag sind wir schon in der Slowakei, Maut ist poblemlos, kurz vor der Grenze und in Euro.

Hinter BRNO Mittagspause, später dann nochmal ein Käffchen.Die Autobahn in der Slowakei ist sehr gut, ebenso später in Ungarn.

Am späten Nachmittag kommen wir in MOSONMAGYAROVAR auf dem Campingplatz "Kis Duna" an.

Es ist ein kleiner gepflegter Platz mit Ver-und Entsorgung, Duschen und WC, alles sauber. Der Platz liegt an einem Flüsschen (Duna). Im Restaurant gönnen wir uns ein Abendessen und zwei Bier, zusammen 13.-€.

3. Tag: Mosonmagyarovar - Belgrad(Serbien)   - 535 km   (CP "Camp Dunav", 17,50 €)

Bei wiederum herrlichem Sommerwetter werde ich um 6.00 Uhr wach und bin ausgeschlafen. Frühstück und Vierbeiner-Runde am Fluss. Leider fiel gestern abend die Elektrik des CP aus, sonst hätte ich geduscht, nun ja, es gibt Schlimmeres, wozu haben wir eine Dusche im Womo?

In ganz Ungarn ist die Autobahn in einem super Zustand, warum geht das in Deutschland nicht ?

Weiter fällt uns auf, wie sauber das Land ist.

Die Mittagspause machen wir neben der Autobahn, kurz vor der serbischen Grenze.

An der Grenze nach SRB dauert es gerade mal 10 Min., dann sind wir durch. Papiere für die Hunde will bisher niemand sehen und das bleibt auch bis Griechenland so.

Gleich hinter der Grenze fällt uns auf, wie schmutzig die Straßenränder sind, das Land wirkt ein wenig heruntergekommen. Maut müssen wir nicht bezahlen, das kommt eine ganze Weile später.man verlangt zweimal 4,50 € und dann nochmal 16.-€.

In Belgrad führt uns das Navi ein wenig in die Irre, es gibt eine neue Autobahn-Umfahrung, die das Gerät noch nicht kennt. Schließlich finden wir aber zum Campingplatz.

Auf dem Platz werden wir gleich von einer Gruppe deutscher Radwanderer angesprochen, 6 Männer, 1 Frau, alle so um die 70. Sie sind von Osnabrück 2000 km hierher geradelt und wollen noch bis zum Schwarzen Meer. Der Abend mit ihnen wird nett, wir werden zum Grillen eingeladen und revanchieren uns, indem wir für den nächsten Morgen mehrere Kannen Kaffee spendieren.

 

4. Tag: Belgrad - Mazedonien   -   480 km   (SP am Motel "Makedonia", ca. 17.-€)

Der Kaffee kam bei den Radlern gut an. Gegen 9.00 Uhr brechen wir auf. Nach einem blöden Schlenker Richtung Flughafen fahren wir auf der Autobahn quer durch Belgrad, in 20 Min. haben wir es geschafft.

Wir spulen die Autobahn-Kilometer herunter, Süd-Serbien wird etwas hügelig. Eigentlich wollen wir am Motel "Predejane" Mittagspause machen. Es ist aber dermaßen voll und unübersichtlich, dass wir lediglich ein wenig tanken (weil in Mazedonien der Diesel deutlich billiger ist) und weiterfahren. Der "Autoput" wird jetzt 2-spurig über eine längere Strecke, dann wieder vierspurig. Mittagspause auf einer größeren Raststätte.

Wir entschließen uns zunächst, heute doch bis nach Griechenland hinein zu fahren. Als wir aber an der Autobahn einen Hinweis auf das "Motel Makedonia" mit "C"-Zeichen sehen, schauen wir uns das an und finden einen wunderbaren Stellplatz hinter dem Motel. Er ist trotz Autobahnnähe ruhig gelegen, bietet Strom, Duschen und WC, das ganze für ca. 17.-€


5. u. 6.Tag: Mazedonien - Asprovalta (GR)   - 249 km   (freier SP)

Recht früh geht es weiter. Wir tanken in Mazedonien voll, um den günstigen Dieselpreis zu nutzen. An der griechischen Grenze wird gründlich kontrolliert, insbesondere die Serben und Mazedonier. Bei uns genügt ein kurzer Blick in die Ausweise.

Auf einem großen Parkplatz noch mal Bewegung für die Hunde. Ich komme mit 2 türkischen Truckern ins Gespräch, die neben ihrem Lkw Teepause machen. Sie laden uns ein - eine nette Begegnung.


Dann geht's auf THESSALONIKI zu und um 11.15 sehen wir das erste Mal das Meer. Wir umfahren die Stadt und auf der "Egnatia Odos" geht es nach ASPROVALTA. Einkauf in einem großen Supermarkt.

Hinter dem Ort finden wir eine Zufahrt zu einem Parallelweg, von dem kleine Wege in Richtung Strand gehen.

Unter einer Gruppe Palmen finden wir ein schönes Plätzchen. Dicht bei steht ein Toilettenhäuschen, die Toiletten sind allerdings "igitt", an der Außenwand funktionierende Duschen, bei der Palmengruppe ein Wasserhahn - Womoherz, was willst du mehr?

Hier wollen wir nach der langen Anfahrt 2-3 Tage bleiben, wenn man uns lässt.

 

Der nächste Tag vergeht mit Strandleben, also Faulenzen, Sonnen und Baden.

7. Tag: Asprovalta - Kariani   -   71 km   (freier SP)

Die Nacht war, wie auch die vorige, wieder recht warm und von diversen Geräuschen begleitet: Pedro knabberte andauernd an seinen Pfoten rum, jenseits der Straße kläfften andauernd mindestens 3 Hunde.

Frühes Frühstück, schöner Sonnenaufgang.

Vormittags, nach Ent- und Versorgung in der Strandtoilette und am Wasserhahn, geht es weiter. Wir wollen zunächst zu dem Löwen vom Strymon, in der Nähe von AMFIPOLI.

Nach Besichtigung des Löwen (der keine Zunge hat, weshalb sich der antike Bildhauer ertränkt haben soll), fahren wir auf der Küstenstraße weiter R. Osten.

Von oben sehen wir direkt hinter dem Strand von KARIANI einen großen Parkplatz, wo ein Womo steht. Wir fahren hinunter, der Platz sagt uns aber nicht zu. Weiter den Asphaltweg durch finden wir aber dann ein schönes Plätzchen. Wir bleiben hier.

8. u. 9. Tag: Kariani   -   0 km

Gestern nachmittag kam ein Womo aus Kassel und stellte sich in gebührendem Abstand in unsere Nähe. Kerstin und Andreas mit der Dalmatinerhündin "Kiwi" sind nett. Der Nachmittag u. Abend vergeht mit netter Plauderei.

Bei einem Hundespaziergang erkunde ich ein wenig die nähere Umgebung und entdecke, hinter einer Weinrebe versteckt, neben einer geschlossenen Sushi-Bar einen funktionierenden Wasserhahn. Diesen nutzen wir, als wir von einem Einkauf in der Nähe zurück kommen und füllen auf.

Am 2. Tag sitzen wir abends mit Kerstin u. Andreas nett beim Grillen zusammen. Das Wetter stimmt, das Essen schmeckt, die Laune ist gut - also lasse ich die Gitarre erklingen.

Der Abend findet leider ein vorzeitiges Ende, weil Sturm und ein Gewitter aufziehen und wir in die Womos flüchten.

10.Tag: Kariani - Nestos-Schlucht   -   106 km   (freier Parkplatz)

Heute vormittag weiter an der Küste Richtung Osten. Wir wollen an KAVALA vorbei die weiteren Küstenabschnitte und insbesondere Stellmöglichkeiten erkunden.

Wir nehmen zunächst die Straße direkt an der Küste, dann auf der Autobahn an Kavala vorbei in Richt.

KERAMOTI. Dort am Ende der Stadt soll man am Strand stehen können. Allerdings versperrt uns ein abgebrochener Ast die Zufahrt, ein Schlenker vorbei bringt nichts, 200 m liegt ein vom gestrigen Sturm umgestürzter Baum.

Weiter:Hinter dem Dorf ERASMIO soll eine Stellmöglichkeit sein. Wir finden hin, man müsste allerdings direkt auf der Strandstraße stehen, daneben ist Flugsand (Festfahrgefahr!)

Weiter: In der Nähe von PONDOLIVADO finden wir Stellmöglichkeiten im Pinienwäldchen. Allerdings lungern dort etliche Angehörige einer mobilen ethnischen Minderheit (früher "Zigeuner" genannt) herum, dreckig ist es außerdem.

 

Also fahren wir jetzt in Richtung Nestos-Schlucht, wir wollen nicht den ganzen Tag mit Herumsuchen verbringen.

In einem kleinen Dorf, als wir tanken, bemerkt Sanni einen kläglich jaulenden kleinen Hund, der durch einen Gitterzaun klettern wollte und nun festhängt. Ich klettere über den Zaun und mit vorsichtigem Ziehen und Schieben ist der Kleine befreit und trollt sich.

 

Wir unterqueren die Autobahn und kommen nach TOXOTES, fahren an den Bahnschienen entlang bis zum Beginn der Schlucht. Dort kann man auf dem großen Parkplatz übernachten. Brunnen und Toilette sind auf dem Platz.

11. Tag: Nestos-Schlucht - Nestos "View-Point" - Kavala - Nea Ieraklitsa   -   83 km   (freier SP)

Wir haben ruhig geschlafen. Morgens ist es ziemlich kühl, die Sonne braucht ein wenig, um in die Schlucht zu scheinen. So gehe ich kurz los und schieße die ersten Fotos.

Wir schrauben uns aus dem Dorf heraus auf einer schmalen Teerstraße zum "Nestos View Point" hinauf, zahlreiche Serpentinen bis auf einer Höhe von ca. 900 m.

Die Aussicht von hier oben auf das Nestos-Delta zur Küste mit der vorgelagerten Insel THASSOS ist bei dem Morgenlicht einfach phantastisch.

Schon heute morgen war Sanni aufgefallen, dass unser Hund Pedro beim Wasserlassen etwas Blut im Urin hatte und schlapp wirkte. Hier oben nun sieht es fast aus, als ob er Blut pinkelt, er wirkt apathisch, die hier frei herumlaufenden Hunde interessieren ihn nicht.

Wir sind alarmiert und müssen uns sofort um ihn kümmern, dass er in ärztliche Behandlung kommt.

Aber wo am Sonntagmorgen in den Bergen, in denen außer uns niemand ist, an einen Tierarzt kommen?

Wir fahren die Serpentinen runter und sehen zwei Jäger mit Jeep und Hunden an der Straße stehen. Wir sprechen sie an, der eine spricht fließend deutsch (Glück Nr. 1). Er hört sich die Beschreibung der Symptome an und sagt dann, seine Nichte sei Tierärztin in Kavala (Glück Nr.2)

Die ruft er umgehend an und vereinbart, dass sie in ihre Praxis in Kavala kommt und wir sofort dorhin fahren. Dazu fährt er eine ganze Weile voraus und erklärt uns auch den genauen Weg zur Tierarztpraxis in Kavala.

Nun beginnen vier sehr sorgenvolle Tage für uns, denn Pedro hat offensichtlich eine Leishmaniose-Infektion mit sehr hohem Fieber und nur 50/50 Überlebenschance.

Ich will jetzt die Einzelheiten hier nicht weiter beschreiben, nur soviel:

Die Tage bis Mittwoch sind ausgefüllt mit etlichen Fahrten zur Tierärztin, Medikamentenbeschaffung, Bangen, Hoffen, Gedanken an Einschläfern usw. Der Hund liegt in der ganzen Zeit wie tot herum, rührt sich nicht, frisst und trinkt nicht, hat hohes Fieber.

 

Am Mittwoch schließlich die erlösende Nachricht der Tierärztin:

Das Blutbild hat sich deutlich verbessert, Pedro ist über den Berg und wird wieder gesund.

Unser Dank, das möchte ich ausdrücklich schreiben, gilt Herrn Drosos, dem Jäger, der uns so sehr geholfen hat, sowie Frau Dr. Kontostoli in Kavala, die sehr sicher und kompetent gehandelt hat.

 

Bedingt durch das Krankheitsproblem des Hundes halten wir uns im Umkreis von KAVALA auf, um jederzeit schnell in die Praxis zu kommen.

Unsere erste Station ist NEA IERAKLITSA, ca. 12 km westlich Kavala, direkt hinter dem Strand.

 

12. Tag: Nea Ieraklitsa - Kavala

Wir bleiben am Strand, fahren morgens und abends jeweils in die Praxis, wo ein Blutbild gemacht wird, das verheerend aussieht. Nachmittags geht ein heftiges Unwetter nieder, so dass wir vom Platz hinter dem Strand nach vorn auf die Hauptstraße flüchten. Später hört es auf zu regnen und wir fahren durch Riesenpfützen und Schlamm nach Kavala.

Das Fieber ist leicht gesunken. Wenn es weiter sinkt, hat er eine Überlebenschance, wenn nicht......

 

13. Tag: Kavala - Fanari   -   78 km   (freier SP)

Geschlafen haben wir kaum, kein Wunder. Da Pedro mehr tot als lebendig einfach nur liegt, ohne sich zu rühren, rufen wir nochmal die Ärztin an. Sie rät uns, weitere 24 Std. zu warten. Wenn wir das Leiden des Hundes nicht ertragen würde sie ihn auf unseren Wunsch erlösen. Wir entschließen uns, ihm die Chance zu geben.

In einem weiteren Telefonat, als die Ärztin hört, dass das Fieber weiter sinkt, sagt sie: "We are the winner!" Wir nennen sie daraufhin "Hero of Kavala".

 

14. Tag: Fanari - Kavala - Paralia Mesi   - 220 km   (freier SP am Strand)

Letzter Besuch bei der Tierärztin: Pedro wird wieder gesund ! Die Blutwerte haben sich deutlich verbessert, er ist wach und wirkt deutlich lebhafter.

Mittags hangeln wir uns in Kavala am Hafen entlang, durchfahren das Aquädukt und gehen auf die Autobahn, erst mal bis FANARI, wo wir am Hafen Wasser bunkern, tanken und uns zur Feier des Tages in einer Taverne ein fürstliches Mahl gönnen.

Auf dem Weg nach Fanari überqueren wir auf einer Landzunge den Vistonida-See. Danach sehen wir dann das hübsche - nur über eine Fußgängerbrücke erreichbare - Kloster Agios Nicolaos.

Danach geht es Richtung Paralia (=Strand) Mesi. Wir verlassen uns auf das Navi, welches uns vor dem nächsten Ort, AROGI, nicht herum leitet sondern mitten durch. Vor dem Ort steht an der Straße ein STOP-Schild, welches man eigentlich in Griechenland eher nachlässig beachtet, wenn überhaupt. Hätte ich das mal getan!

Jedenfalls sollte das Schild auf zwei heftige Bodenwellen hinweisen. Ich steige noch in die Eisen, aber das Womo springt zweimal auf und ab und in der Küche ist der Teufel los! Das gesamte Geschirr fliegt in den Schränken durcheinander.

Wir landen auf einem Schotterweg, der an einer schmalen Holzbrücke endet. Also umdrehen, den "richtigen Weg" nehmen, nämlich vor AROGI links abbiegen, und wir landen am schönen Strand von MESI. Neben einer geschlossenen Strandbar schlagen wir unser Lager auf.

 

15. Tag: Paralia Mesi   -   0 km  

Ruhetag - nach den Tagen des Hin- und Herfahrens und des emotionalen Auf und Ab auch bitter nötig.

Der Platz hier ist ruhig, abends mal ein Pärchen, sonst nichts.

Nachmittags setzen wir um, weiter runter, und stellen uns in den Schatten zweier Tamarisken. Neben uns Dusche und Wasseranschluss. Einmal fährt Polizei vorbei, zeigt aber keine Reaktion.

16. Tag: Paralia Mesi - Glifada - Imeros - Prof. Ilias - Krioneri   - 65 km   (freier SP Strand/Taverne)

Morgens, nach Wasserfassen zunächst nach Fanari, dort Entsorgen im Toilettenhäuschen des Hafens  und kurzer Einkauf.

Wir fahren zunächst einige SCHULZ-Plätze ab, die uns aber alle nicht gefallen.

Wir folgen der Küstenstraße bis KRIONERI. Dort stellen wir uns hinter dem Strand auf.

Später gehe ich zur Taverne "Thea", oben auf der Steilküste. Ich komme mit Jorgo ins Gespräch, der mich gleich zu einem Frappé einlädt. Wir können auch oben bei ihm übernachten. Wir setzen um nach "oben".

Später kommen wir mit zwei Griechen ins Gespräch, die anfangen, von Merkel und Hitler zu faseln. Ich verbitte mir das deutlich, sie haben verstanden.

Wir essen gut und verfaulenzen den Tag. Unserem Sorgenhund geht es immer besser, mit den Hunden von Jorgo versteht er sich gut.


17. Tag: Krioneri - Komotini - Petrota-Beach   - 75 km (freier SP)

Heute müssen wir einkaufen. Wir fahren an Riesen Baumwollfeldern vorbei nach KOMOTINI. Dort finden wir schnell einen Carrefour-Supermarkt und decken uns ein.

Danach nehmen wir einen Platz in Petrota-Beach in Angriff. Zunächst ein Stück Autobahn, dann über kleine Nebenstrecken steil hoch und dann langsam runter. Zunächst durch das kleine Dorf Petrota und dann bietet sich dieser phantastische Ausblick auf das Meer und die im Dunst liegende Insel SAMOTHRAKI:

Wir kommen direkt auf die Asphaltstraße, die parallel hinter dem Strand verläuft. Am Ende der Straße kann man stehen, Brunnen sind vorhanden, Toilettenhäuschen ebenfalls, aber wieder mal: igitt.

Nach einer Weile merken wir, dass der Platz nicht optimal ist, weil laufend Pick-Ups an uns direkt vorbeirauschen, um auf den anschließenden Schotterweg zu fahren.

Daher setzen wir nachmittags um an den Anfang der Straße, auf den großen Parkplatz. Hier nebenan liegt eine kleine "Kantina" mit außen liegender Toilette (in der wir bei der Abfahrt unsere Kassette entsorgen).

Gegenüber liegt der "Municipal Camping", ein Platz fest in der Hand griechischer Wohnwagen-Dauercamper. Nachts Hundekonzert, Pedro meint anfangs, er müsste mitmachen. Ganz klar - es geht ihm besser !

Ende der Asphaltstraße
Ende der Asphaltstraße
griech. Konstruktion: Stranddusche
griech. Konstruktion: Stranddusche
Brunnen mit gutem Wasser
Brunnen mit gutem Wasser

18. Tag: Petrota-Beach   - 0 km

Heute reiner Strandtag, Sonnen, Schwimmen, Faulenzen. In der Kantina können wir unsere Handys aufladen und gönnen uns ein Bier.

Sanni verabredet sich für morgen in der Nähe von Alexandropouli mit ihrem ehemaligen Kollegen, der 19 Jahre an ihrer Klinik gearbeitet hat und dann wieder nach Griechenland zurück gegangen ist.

 

19. Tag: Petrota-Beach - Makri (Agia Paraskevi)   - 78 km   (Parkplatz neben Taverne)

Vormittags die Berge hoch, das Navi schickt uns auf eine alte Straßenführung, die direkt an der Leitplanke der Autobahn endet. Also wenden und suchen, dann klappt's. Ging doch früher ohne Navi auch!

Die Abfahrt "Makri" hinunter und dann wuseln wir uns durch das Dorf hinunter zum Strand, ausgeschildert mit "Agia Paraskevi" (=Heiliger Freitag) Vor uns fährt ein griech.Womo, offenbar ebenfalls auf der Suche nach einem Platz. Wir sprechen den Fahrer an, er spricht englisch. Er gibt uns den Tipp, ein paar hundert Meter die Strandstraße weiter zu fahren, da könne man stehen.

Wir finden einen leeren  Parkplatz neben der "Mayo Beach Bar". Auf unsere Frage wird uns gestattet, dort zu stehen, auch über Nacht. Gleich daneben eine - saubere ! - Toilette.

Mittags kommt Sanni's ehemaliger Kollege, es wird ein sehr nettes Wiedersehen und für mich das Kennenlernen eines sehr sympathischen Menschen.

In einer Taverne mit tollem Blick auf Samothraki lädt uns Savvas zum Essen ein, darauf besteht er, typisch Grieche eben.

 

20. Tag: Makri - Alkyon - Krioneri   - 60 km   (freier SP am Strand)

Relativ früh werden wir wach und beginnen, nachdem wir kurz vor ALEXANDROPOULI beim LIDL eingekauft haben, jetzt mit der Rücktour der Reise.

Ein kurzes Stück Autobahn Richtung Komotini, dann runter, zunächst ein Stück Richtung Petrota, dann aber durch sehr dünn besiedeltes Gebiet über KROVILI und das sehr enge MARONIA hinunter an die Küste.

In ALKYON steht eine hübsche kleine Kirche direkt neben der Küstenstraße, daneben ein schöner großer Parkplatz mit Schattenbäumen. Man braucht nur über die Straße zu gehen, dann ist man am Strand. Hier lässt sich bestimmt gut stehen, zumal, wie an jeder Kirche in Griechenland, auch ein Wasserhahn vorhanden ist.

Ich erkunde den Strand und entdecke Richtung Westen, oben auf der Steilküste, die Taverne von Jorgo in Krioneri.

Als ich zurückkomme, steht ein älterer Grieche bei Sanni. Er spricht ein wenig deutsch und erklärt uns, der Parkplatz gehöre zu der angrenzenden Siedlung von ehemaligen Postbeamten. Es könne Ärger geben, wenn einer - wörtlich: "von denen verrückt spielt". Er ist so hartnäckig, auch, als wir ihm erklären, dass dort das Parken doch eigentlich nicht verboten ist, dass wir auf weitere Diskussionen keine Lust mehr haben. Wir räumen das Feld und fahren hoch zu Jorgo's Taverne.

Dort nehmen wir ein paar Kleinigkeiten zu uns, fahren aber gegen Abend runter an den Strand. Dort ist es ruhiger. Neulich hatte Jorgo die ganze Nacht die Musik dudeln lassen.

 

21. Tag: Krioneri - Paralia Mesi   - 130 km   (freier SP am Strand)

Heute wollen wir uns die Ausgrabungen bei MARONIA, die byzanthinische Brücke bei POLIANTHO, sowie den Wasserfall bei IASMOS ansehen. Sanni verzichtet dafür großzügig auf Strandleben, das wird dann am Strand von Mesi genossen.

Wir haben noch reichlich Zeit, hier in dem Bereich zu bleiben, erst nächste Woche müssen wir noch mal nach Kavala zur Ärztin, Nachuntersuchung von Pedro.

Wir fahren zunächst nach MARONIA, aber der Weg zu den Ausgrabungen ist derart rumpelig, dass wir umdrehen.

Also dann zur byzanthinischen Brücke. Wir finden gut hin, es ist eine typische alte Bogenbrücke.

 

Der Wasserfall ist leider ein Reinfall(ohne h), es plätschert nur müde vor sich hin.

Wir fahren ein kurzes Stück auf der Egnatia und dann über Land kurz nach Fanari, von dort wieder an den Strand bei MESI. Auf "unserem" Platz unter den Tamarisken steht ein bulgarischer Van, die Leute sprechen englisch und sind sehr nett. Nachmittags fahren sie weiter und wir setzen um.

 

22. u. 23.Tag: Paralia Mesi   - 0 km

Gestern abend haben wir die Tierärztin wg. der Nachuntersuchung angerufen, wir können auch schon am Montag kommen.

Der weitere Plan: noch einen Tag hierbleiben, dann über Fanari nach PHILIPPI, dort übernachten und die antike Stadt besuchen.

Von Philippi dann nach Nea Ieraklitsa (Sonntag), dort übernachten und am Montag dann nach Kavala.

 

Am nächsten Tag kommen Bulgaren mit Womo und Wowa, stellen sich in unsere Nähe, die Geräuschkulisse steigt, insbesondere ab abends, als ein Grieche kommt und eine große Flasche Tsiporo mitbringt.

Wir setzen um an das Ende der Asphaltstraße, wir wollen unsere Ruhe haben.

24. Tag: Paralia Mesi - Fanari - Philippi   -126 km   (Parkplatz in freier Natur)

Wie man sieht, haben wir romantisch ruhig geschlafen. Wir füllen unseren Frischwassertank an der Kirche in Mesi auf und in Fanari am Hafen entsorgen wir.

Danach in den Nachbarort AROGI, wo wir gegen Mittag wegfahren, der Himmel zieht sich zu.

Zur Autobahn und Kavala-East runter, dann 12 km bis PHILIPPI. Der Parkplatz ist völlig schattenlos, daher verzichten wir auf eine Besichtigung, diese werden wir morgen früh machen. Bei der Hitze wollen wir die Hunde nicht im Womo lassen.

Wir fahren zu den Schlammbädern bei Philippi und finden gegenüber unter Bäumen einen guten Parkplatz zum Übernachten.

 

25. Tag: Philippi - Nea Ieraklitsa   - 33 km   (freier SP am Strand)

Nach ruhiger Nacht fahren wir zu nächst nach LYDIA, ein Ort, an dem die erste Frau von Apostel Paulus getauft worden sein soll. Das antike Taufbecken ist nachempfunden, allerdings von einer Busladung Japaner umlagert. So schauen wir uns freigelegte Grabsteine u. Inschriften an.


Danach auf einer Nebenstraße nach PHILIPPI. Die Ausgrabungen der antiken Stadt haben eine Gesamtfläche von 5 ha. Deshalb schauen wir uns nur das antike Theater und die Reste der Basilika A an. Über die Straße hinweg sehen wir einen großflächigen Teil der ehemaligen Stadt.

Das reicht uns an Kultur, aber ein wenig davon sollte man in Griechenland ruhig sehen.

Das Womo steht zwar noch unter Schattenbäumen, aber es wird schon merklich warm, so dass wir nach Nea Ieraklitsa an den Strand fahren. Über den Bergen bezieht es sich, morgen soll es regnen.

 

26. Tag: Nea Ieraklitsa - Kavala - Orfani - Stavros (Chalkidiki)   - 136 km   (Parkplatz am Strand)

Wir fahren nach Kavala rein, zur Abschlussuntersuchung von Hund Pedro. Diagnose: Der Hund ist so gut wie gesund. Der andere, Willi, hat einen Hautpilz, der bei dieser Geglegenheit gleich mit therapiert wird. Ja, reist du mit Tieren, kannste was erleben.

Weiter über die Autobahn zum "Beach of Ofrynio", dort soll es Plätze am Strand geben. Was wir finden ist nicht wirklich toll, wir machen Mittagspause und fahren die Straße direkt hinter dem Strand entlang. Und wo landen wir ? Am Strand von KARIANI, wo wir anfangs waren.

Da uns unsere Urlaubsbekanntschaft Andreas zwischendurch mitgeteilt hatte, dass dort Giftköder ausgelegt wurden, verschwinden wir schnellstens von dort.

 

Durch Asprovalta hindurch schwenken wir auf den rechten Finger der Halbinsel Chalkidiki ein. In STAVROS selbst finden wir nichts Passendes, aber dahinter entdecken wir einen großen Parkplatz direkt hinter dem Strand und weit genug weg von der Küstenstraße. Toilettenhäuschen mit Wasserhahn ist vorhanden. Wir bleiben.

Spätabends geht für ca. 2 Stunden ein heftiges Gewitter nieder, danach ist Ruhe.

27. Tag: Stavros - Thessaloniki - Vergina   - 204 km   (kommerz.SP, 7.-€)

Heute morgen ist wieder Strahlewetter, die großen Regenpfützen sind verschwunden.

Als wir losfahren spricht uns eine junge Griechin auf englisch an, ob wir hier übernachtet haben? Erst kommt uns die Frage merkwürdig vor, es hat aber seinen Grund:

In den Kiosk der Frau, den sie hier 200 m von unserem Übernachtungsplatz am Strand gepachtet hat, wurde in der Nacht eingebrochen und 3 große Kühlschränke gestohlen  Ob wir etwas gehört oder gesehen haben ? Nein, leider nicht. Die Kühlschränke müssen mit einem Transporter weggebracht worden sein, aber wir haben zu tief geschlafen oder waren zu weit weg.

Weiter geht's auf die Egnatia Odos Richtung Westen.

Vorher folgendes Problem: Der Boiler geht auf Störung. Nein ! Nicht schon wieder ! Das hatten wir doch genauso auf unser Sizilien-Fahrt. Das Gas kann doch nicht verbraucht sein, erst vor 2 Tagen sprang es auf die 2. Flasche um und ich hatte vor Reisebeginn definitiv  - gewogen ! - 2 volle 11-kg-Buddeln gekauft. Also, wo jetzt Gas herkriegen ?

 

Hier half der Womo-Führer: Es wird eine Gasfüllstation am Flughafen in Thessaloniki beschrieben, wo gefüllt wird und auch der entsprechende Adapter vorhanden ist. Da wir auf dem Weg zu unser nächsten Station, den Königsgräbern in Vergina, sowie an Thessaloniki vorbeifahren, versuchen wir halt dort unser Glück.

GPS-Daten eingegeben, das Navi führt uns zielsicher immer Richtung Flughafen, dann runter von der Stadtautobahn auf einen rumpeligen Feldweg (?), schmal und mit dollen Schlaglöchern, aber wir sind noch auf dem richtigen Weg - und kommen an der Rückseite der Tankstelle raus.

Vorn führt eine 4-spurige Straße entlang, auf der man auch hingekommen wäre, aber es war wohl nicht die "schnellste Route". Na egal.

Der Tankwart füllt die 1. Flasche, benutzt dazu den Adapter, pumpt 18 ltr. LPG rein und gut.

Ich prüfe, ob die 2. Flasche wirklich leer ist, er setzt den Adapter an und - pfffffffft - pfeift  LPG an der Seite vorbei. Also muss wohl das Ventil der Flasche undicht sein, was auch erklärt, dass sie leer wurde. Es hat keinen Zweck, wir lassen das mit der 2. Flasche, die 1. reicht bis Deutschland.

 

Dann geht's auf der "Ringroad" um Thessaloniki herum, immerhin die zweitgrößte Stadt Griechenlands, dann zunächst weiter Richt. Athen, später Abzweigung Richt. Kozani. Wir fahren durch eine weite Ebene und näheren uns den ersten Bergen.

Von der Autobahn ab, 12 km und wir sind in VERGINA. Wir finden schnell den Wohnmobilstellplatz im Ort. Für 7.-€ können wir uns den Platz aussuchen, Strom und Wasser sind dabei.

Im Ort laufen rudelweise Hunde umher und betteln die zahlreichen Touristen an, alle Hunde sehen gut genährt aus, also gibt es wohl immer mal barmherzige Menschen. Eine Situation fanden wir sehr interessant:

Die Insassen eines Reisebusses wurden in einer Taverne "abgefüttert", mehrere Hunde saßen draußen vor den Fenstern und warteten......

Nachmittags und abends schlendern wir durchs Dorf, gehen mit den Hunden nach außerhalb und besuchen eine kleine Taverne, in der Griechen sitzen. Wir werden nicht enttäuscht: Das Essen ist gut, die Bedienung ausgesprochen nett.

Die Königsgräber werden wir uns morgen früh ansehen.

 

28. u. 29. Tag: Vergina - Kanali (Westküste)   - 280 km   (freier Platz neben Strandbar)

Wir gehen nach der ersten Morgenrunde zu den Königsgräbern, die 1977 unter einem Erdhügel entdeckt und freigelegt wurden. Es sind insgesamt 4 Grabkammern, die gut erhalten entdeckt wurden, in denen nicht nur die sterblichen Überreste des mazedonischen Königs Philipp II sondern auch viele kostbare Grabbeigaben entdeckt wurden.

Im Inneren des erhalten gebliebenen Erdhügels ist es mysthisch halbdunkel, zur Einstimmung gibt es einen 20-minütigen Film, dann kann man sich die Grabkammern - von außen - ansehen. Modelle zeigen auch das Innere der Kammern.

Fotografieren ist verboten und wird auch streng kontrolliert, daher gibt es nur ein Foto von außen.

 

Grabhügel mit Eingang
Grabhügel mit Eingang

Nach diesem wirklich beeindruckenden Stück Geschichte fahren wir über die Egnatia Odos weiter Richtung Westen. Anfangs steigt die Autobahn mächtig an und führt dann lange Zeit durch zahlreiche Tunnel ins sehr dünn besiedelte Gebirge, die teilweise einer Mondlandschaft ähnelt.

Irgendwo unterwegs entsorgen wir die Toilette in einem WC-Häuschen eines Rastplatzes.

An KOZANI vorbei kommen wir weiter Richtung GREVENA, wo wir Pause machen. Dort ist eine richtig große Raststätte, was auf der Egnatia die Ausnahme ist.

 

Die Landschaft ist beeindruckend und führt weiter bis in den Bereich des Katara-Passes und METSOVO, irgendwann hören wir auf, die Tunnel zu zählen.

Am Rand von IOANNINA machen wir Pause und fahren Richtung Süden, zunächst Richtung ARTA, dann querab westlich bis an den Strand von KANALI, unserem altbekannten Lieblingsplatz am Meer und der Ort, an dem wir Pedro in 2008 fanden.

Es hat sich einiges getan: Die ehemals verfallene Strandbar "Mango-Bar" ist jetzt wieder neu und größer aufgebaut worden und heißt jetzt "Mango-Beach-Club". Auch hier ist die Saison vorbei, es ist alles verschlossen. Ein einziges Womo aus der Schweiz steht auf der Wiese.

Um möglichen Unstimmigkeiten mit den dort immer trainierenden Paraglidern aus dem Weg zu gehen stellen wir uns seitlich neben den Beach-Club.

Wir haben überlegt, ob wir evtl. eine frühere Fähre nehmen und rufen deshalb bei unserem Reisebüro,

LINOS-TRAVEL in Igoumenitsa an. Leider sind die Plätze für "Camping an Board" alle ausgebucht, weil jetzt viele Camper zurückfahren.

Wir nutzen unseren guten Kontakt zu Linos, um zu fragen, ob sie uns ein sehr seltenes bestimmtes Medikament für unseren Hund Willi beschaffen können.

Das versuchen sie gern. Am nächsten Tag ruft Herr Tsouris, Inhaber von Linos, an und sagt, er sei schon ganz verrückt, er habe in ganz Griechenland rumtelefoniert, jetzt versuche er noch, den örtlichen Tierarzt zu fragen. 10 Minuten später die Erfolgsmeldung: Das Medikament ist aufgetrieben - "Ich muss jetzt Schluss machen, fahre jetzt schnell zum Arzt und kaufe die Tabletten" (Originalton Hr. Tsouris)

 

Ich schreibe diese Begebenheit deshalb so ausführlich, weil es zeigt, wie Linos-Travel sich auch für ausgefallene Wünsche des Kunden, die nichts mit einer Reisebuchung zu tun haben, einsetzt.

 

In KANALI verbringen wir 1 1/2 Strandtage und suchen wieder mal die Baustelle von Pavlos auf, den wir vor gut 10 Jahren kennengelernt haben. Jetzt hat sich dort etwas getan, das Erdgeschoss ist weitergebaut worden. Wir treffen Pavlos auch an, stolz berichtet er vom Fortgang der Arbeiten.

 

30. Tag: Kanali - Ammoudia   - 61 km   (freier Parkplatz am Strand

Abends ist es schon recht kühl und auch sehr windig. Morgens stellen wir schon ein wenig die Heizung an, ist halt schon Oktober und so spät waren wir auch noch nicht in Griechenland.

Heute wollen wir uns mal die Stellmöglichkeiten am benachbarten Strand von MITIKAS ansehen. Vorher ein Einkauf im Supermarkt, dann fahren wir die Strandstraße ab. Die von SCHULZ genannten Möglichkeiten gefallen uns nicht, direkt neben der Straße und vermüllt.

Wir fahren die Küstenstraße nordwärts nach AMMOUDIA, wo wir vor Jahren zuletzt waren. Dabei habe ich eine Geschichte aus dem Internet im Kopf, dass eine ältere Griechin unter den Augen von Wohnmobilisten den dort herumlaufenden Hunden Fleisch hingeworfen hat und nach ca. 1 Stunde mehrere Hunde tot da lagen.

In Ammoudia, vorn an der Mündung des Achéron, stehen 6 - 8 Wohnmobile. Wir gehen durch das Eukalyptuswäldchen und finden ganz am Ende der Bucht, vor einer geschlossenen Taverne einen schönen Platz direkt hinter dem Strand, praktisch am Ortsrand. Dorthin ziehen wir.

Der Tag besteht aus Faulenzen und Schwimmen, das Meer ist hier schon etwas kühler.

 

So ruhig der Platz eigentlich ist: tagsüber bellt ein Schäferhund, der unter dem Dach der Taverne an der Kette liegt. Abends gibt es Hundekonzert, in welches der Schäferhund mit einstimmt. Nachts kommt jemand und wurstelt auf seinem Grundstück herum, dabei muss er unbedingt unser Womo umrunden.

 

Abends denken wir zunächst, dass über den Bergen im Hinterland Wolken aufziehen, später stellen wir aber fest, dass es Qualm von einem größeren Brand ist. Der Brandgeruch begleitet uns bis in die Nacht.

31. Tag: Ammoudia - Parga - Karavostasi   - 68 km   (freier Platz am Strand)

Wir beschließen, weiter in Richtung Igoumenitsa zu fahren. Wie immer, wenn wir an der Westküste sind, ist ein Kurzbesuch in PARGA Pflicht, meine Frau muss einfach durch die Gassen schlendern und in die Läden gucken. Diesmal sucht sie eine Handtasche und evtl. Ohrringe.

Als wir aus Ammoudia raus die lange Steigung der Küstenstraße hochfahren bietet sich dieser schöne Blick über die Traumbucht.

In Parga finden wir gleich rechts am Ortsbeginn einen Parkplatz im Schatten.

Bitte nicht versuchen, mit dem Womo in die Altstadt zu fahren, es wird hoffnungslos eng !

Wir schlendern durch die Gassen. Parga ist touristisch voll erschlossen, d.h. es reiht sich Geschäft an Geschäft, der Hafen besteht aus ganzen Serien von Tavernen und Cafés, dennoch sind die Lage der Stadt und insbesondere auch die hinteren Altstadtgassen einen Besuch wert.

Hier nun einige Eindrücke:

Das mit der Handtasche klappt, das mit den Ohrringen nicht.

Wir fahren auf die Küstenstraße. In der Nähe der Ortschaft MARGARITI kennen wir an der Straße eine Brunnenwand mit herrlich gutem Wasser, dort füllen wir den Kaffeekanister auf.

Von der Küstenstraße biegen wir links ab Richtung PERDIKA und schrauben uns über Serpentinen erst hinauf und dann hinunter in die Bucht von KARAVOSTASI. Hier waren wir vor etlichen Jahren schon mal und wollen mal die Lage peilen.

Einige Womos stehen dort hinter dem Strand. Wir kommen mit einem netten Paar aus Augsburg ins Gespräch, die schon seit einigen Wochen in Griechenland unterwegs sind.

Abends gehen wir in die Taverne am Ende der Bucht, von der Terrasse aus haben wir diesen schönen Ausblick:

Abends wird es kühl, so dass wir uns im Womo aufhalten und früh in die Falle kriechen.

 

32. Tag: Karavostasi - Igoumenitsa - Sagiada   - 63 km   (freier Platz am Strand)

Morgens leicher Nieselregen. Wir wissen nicht, ob wir noch bleiben sollen oder nicht. Da auch gegen Mittag der Himmel nicht besser aussieht, fahren wir weiter, Strandwetter ist das nicht.

Über Perdika, Arilla und Sivota schrauben wir uns nach Plataria hinunter, schauen uns dahinter die Preise an der AXION-Tankstelle an - wie immer, recht günstig - und fahren kurz nach Igoumenitsa zu Linos-Travel.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Tsouris für die Beschaffung der Medikamente. Er freut sich über die Flasche Wein.

Dann raus nach SAGIADA, am Hafen Wasser fassen am dortigen öffentlichen Wasserhahn. Aus Sagiada hinaus Richtung Albanien. Die bekannten Buchten vor dem Bergkegel "Strowili" sind mit Womos belegt, die kleine Bucht hinter dem Kegel nicht, lediglich zwei griechische Paare planschen im Wasser. Meine Begrüßung auf griechisch und die Frage, wie es ihnen geht ruft Erstaunen hervor, einer der Griechen meint im besten deutsch:" Nanu, das sind Deutsche und die sprechen griechisch?" Nun - in den Jahren, die wir nun schon nach Griechenland fahren, haben wir uns einige Sprachkenntnisse angeeignet und wenn man die Griechen begrüßt - in ihrer Sprache - ist sozusagen "die Tür gleich offen".

Später kommen zwei Schweizer Offroad-Fahrzeuge, die ebenfalls bleiben, dann noch ein österreichisches Womo. So stehen wir nicht allein, was uns lieb ist, da die Grenze nach Albanien nur noch einige Kilometer entfernt ist.

 

33. - 35. Tag: Sagiada - Drepano-Beach   - 55 km

Nachts regnet es stark. Die Zufahrt zu der Bucht ist sehr steil, der Boden hinter dem Strand ist Gras und Sand. Wir könnten zwar bleiben, haben aber Sorge, dass, wenn es noch mehr regnet, wir von dem Platz nicht wegkommen, bzw. die Steigung zur Küstenstraße nicht schaffen.

Also machen wir uns von dannen, entsorgen in Sagiada in einem Dixi-Klo. In Igoumenitsa tausche ich bei einem kleinen Supermarkt an der Straße nach Ioannina die zweite Gasflasche (hier werden deutsche Gasflaschen angenommen und getauscht.)

Wir versuchen, im Büro der Superfast doch noch eine Umbuchung zu bekommen, keine Chance.

 

Also fahren wir raus auf die Landzunge "Drepano-Beach", ein beliebter Platz, um nach der Ankunft in Igoumenitsa oder vor der Rückfahrt dort zu warten. Der Wald auf der Landzunge ist denn auch ganz gut mit Womos bestückt, nachmittags kommen insgesamt 16 französische Womos, die eine Art Kolonie bilden. Sie fahren geschlossen im Konvoi abends weg.

Das Wetter ist mehr als durchwachsen, bedeckt, zwischendurch Regen, nachts ziemlich stark. Wir verbringen 2 1/2 Tage dort, am letzten Tage kommt endlich mal wieder die Sonne raus, so dass ich ein letztes Bad im Meer nehme, zumal die Stranddusche noch funktioniert.

 

35. Tag: Drepano-Beach - Igoumenitsa - Rückfahrt

Gegen Abend fahren wir nach Igoumenitsa hinein, nachdem wir nochmal zur kompletten Ver- und Entsorgung nach Sagiada hinaus gefahren sind.

Ein letztes Verabschieden bei Linos-Travel, dann zum Parkplatz vor dem "New Port". Unsere Tickets sind dort hinterlegt.

Da wir nicht auf dem Parkplatz stehen wollen, wo sich einige Gestalten rumtreiben, die irgendwie versuchen wollen, auf die Fähre zu kommen, fahren wir in das Hafengelände.

Pünktlich spät abends kommt die "Superfast", das Beladen geht recht zügig, so dass wir um 23.30 Uhr ablegen.

36. - 38. Tag: Rückfahrt

Die Nacht ist dank einer Schlaftablette eigentlich erträglich, leider stehen wir am Heck auf dem offenen Deck, insofern leider, weil es nachts stark regnet und ich davon wach werde, dass sich durch die geöffneten Dachluken einiges an Wasser den Weg ins Innere bahnt. Nach Ausbreiten diverser Handtücher und einer Trockenwisch-Aktion schlafe ich dann aber wieder ein.

Am nächsten Tag sind wir gegen 17.00 Uhr in Ancona.

Erst um 18.00 Uhr kommen wir vom Schiff. Wir beschließen, heute nicht mehr auf Kraft bis zum Brenner zu fahren. Wir düsen bis BELLARIA, Igea Marina - bei Rimini - wo wir auf dem dortigen Stellplatz übernachten.

Am nächsten Morgen reißt der Himmel auf und bereits um kurz nach 8.00 Uhr gehen wir auf die Bahn. Schon kurz nach Modena können wir die Alpen in der Ferne erkennen, so gut ist die Fernsicht.

Je näher wir den Bergen kommen, desto besser können wir erkennen, dass dort einiges an Schnee liegt.

Oben am Brenner wollen wir eine größere Mittagspause einlegen. Der Anstieg zum Brenner beschert links und rechts der Straße Schnee, Gott sei Dank ist die Straße selbst frei, denn wir fahren mit Sommerreifen. Der Parkplatz ist leider dicht und nicht geräumt, oben am Outlet-Center ist alles rappelvoll, so dass wir gleich wieder hinunterfahren.

Wir müssen unbedingt tanken, die ersten beiden Tanken sind allerdings geschlossen, bei der dritten dann klappt es.

In INNSBRUCK verfransen wir uns, finden dann aber doch den Weg nach ZIRL und jetzt kommt der berühmte Zirler Berg mit seiner kurzen aber sehr heftigen Steigung. Auch die schaffen wir und können dann dahinter abseits der Straße endlich Pause machen. Wir stehen quasi im Schnee.


Übernachten tun wir nördlich von München, in der Nähe der A 9 in ALLERSHAUSEN am Sportplatz. Diesen Platz haben wir mal als Pausenplatz entdeckt und zum Schlafen reicht es.

Wir gönnen uns in einer urigen Gaststätte ein verspätetes Mittagsmahl.

 

Nach ruhigem Schlaf kommen wir am 38. Tag spät nachmittags zu Hause an.

 

Fazit:

Wir haben eine für uns ganz unbekannte Gegend Griechenlands kennengelernt und wunderschöne Strände und tolle Berglandschaften gefunden. Die Menschen waren durchweg freundlich, von Deutschfeindlichkeit keine Spur.

Die Gesamtstrecke betrug 6060 km, wobei ca. 2100 km für die Anfahrt und ca. 1500 km für die Rückfahrt von Ancona zu berechnen sind.