Süddeutschland 2007

Tourenverlauf: BAB A 7 - Allgäu - ( Füssen - Hindelang - Isny - Wangen ) Bodensee - ( Lindau - Meersburg - Unteruhldingen - Stein am Rhein - Rheinfall ) Schwarzwald - ( Bonndorf - Wutachschlucht - Triberg - Schiltach - Gengenbach - Kappelrodeck - Rottenburg/Neckar )

 

Dauer: knapp 3 Wochen

Länge: 3000 km

Der Tourenstart fällt diesmal etwas anders aus als sonst. Wir kommen recht früh von zu Hause los. Das Wetter ist prima zum Fahren - nicht zu warm, trocken, fließender Verkehr, und dann: Irgendwo zwischen Hamburg und Hannover fällt mir plötzlich ein, dass ich sämtliche Papiere, Kreditkarten, Scheckkarte, Ausweise pp. zu Hause vergessen habe. Na toll ! Also es hilft nichts, umdrehen, zurück gen Heimat und dann Neustart. Susanne verkneift sich irgendwelche Kommentare und gegen Mittag gehen wir dann erneut in Richtung Süden.

Unser Etappenziel am Main, erreichen wir heute nicht mehr, das macht aber auch nicht wirklich etwas, machen wir halt in Bad Gandersheim Zwischenübernachtung. Den Stellplatz dort kennen wir bereits. Nach dem Frühstück brechen wir auf. Nachmittags fahren wir kurz auf den Stellplatz in Nordheim am Main ( den wir eigentlich für unsere Übernachtung vorgesehen hatten). Später dann ein Einkauf im Supermarkt, dabei geht ein kurzer heftiger Gewitterschauer nieder.

Gegen 19.30 Uhr kommen wir in Wald im Allgäu an. Von dem Stellplatz dort am Weiher hatte ich vorher im Internet gelesen. Der Platz ist leider voll, auch deshalb, weil sich einige sehr ausbreiten. Nun denn: Wir stellen uns auf einen Seitenstreifen am Feuerwehrhaus und schlafen ruhig.

Unsere Wanderung am nächsten Morgen führt uns halb ums Dorf. Auf dem Rückweg kommen wir wieder am Stellplatz vorbei, wo jetzt 2 oder 3 Wohnmobile weg gefahren sind. Wir setzen um und verleben einen herrlichen Faulenzertag mit Blick auf den nahen Weiher und die Alpenkette im Hintergrund. Nachmittags geht ein kurzes Gewitter nieder. Mit netter Plauderei mit dem Nachbarn vergeht der Tag und wir ziehen uns zeitig in die Koje zurück.

Mein obligatorischer Morgen-Hunde-Spaziergang ( mit Kamera ) beschert mir nicht nur den schönen Blick über den Walder Weiher sondern auch diesen stolzen Schwan. Heute ist Pfingstsonntag.

 

Da wir wissen, dass etliche Leute vom "Campertreff" ein Pfingsttreffen auf dem Campingplatz in Hopfen am See veranstalten, fahren wir dort hin. Wir wollen doch mal die Leute persönlich kennen lernen, die man bisher immer nur virtuell "kannte". Das Zusammensein wird dann auch sehr nett und endet mit einem kleinen Besuch des Campingplatz-Restaurants.

Nach einigen Stunden verabschieden wir uns und fahren noch kurz nach Reutte in Österreich, wo wir für sagenhafte 98 Ct. Diesel tanken. Anschließend fahren wir Richtung Füssen zu den Königsschlössern. Der Andrang dort ist wie erwartet groß, so dass wir uns nur mit einem Blick von unten auf die Schlösser begnügen, einige Fotos schießen und weiter fahren.

Über Nesselwang kommen wir zum Grüntensee. Dort sehen wir auf einem großen Parkplatz oberhalb des Sees 3 Wohnmobile stehen. Wir stellen uns dazu. Man erklärt uns, der Platz gehöre zur nahe gelegenen Talstation des Skilifts. Wenn wir dort einkehren, ist das Übernachten dort kein Problem. Das tun wir dann auch, nachdem wir wir vorher noch eine Bergwanderung zum "Buron" gemacht haben.

Gegen Abend beginnt es zu regnen. Nun ja, bisher konnten wir uns über das Wetter nicht beklagen. Die Nacht wird von ständigem Geprassel begleitet, ich kann gar nicht verstehen, dass manche dieses Geräusch als einschläfernd empfinden. Auch am nächsten Tag regnet es, bis auf kurze Pausen, die wir nutzen, um den Hunden Auslauf zu gewähren.

Von den Bergen ist kaum noch was zu sehen. Den ganzen Tag verbringen wir mehr oder weniger im Wohnmobil, lesen, trinken Kaffee und warten auf Wetterbesserung.

Anderntags fahren wir weiter in der Hoffnung, weiter in Richtung Süden oder Bodensee angenehmere Wetterzustände zu finden. Eigentlich hatten wir vorgehabt, im Allgäu ausgiebig zu wandern, aber unter diesen Umständen wird das nichts.

So fahren wir über Wertach - Unter- und Oberjoch - Hindelang - Sonthofen nach Isny. Das schlechte Wetter begleitet uns weiter. In Isny steuern wir einen kleinen Stell- platz an der Stadtmauer an. In der Stadt kaufen wir erst mal für die nächsten Tage ein. Wir stehen an einem Fluss, der aufgrund der starken Regenfälle stark ansteigt.

Nach dem Essen machen wir uns auf und fahren weiter nach Wangen. Dort richten wir uns auf dem Stellplatz an der Arge ein. Der Fluss ist ebenfalls sehr stark angestiegen und hat eine starke Strömung. An der nahe gelegenen Staustufe werden ganze Baumstämme durch das Wasser getrieben. Wir wählen einen Platz entfernt vom Ufer ( ich sage nur: Sardinien !! )

Nachts hört das Plattern endlich auf. Um 1.15 Uhr macht sich Willi bemerkbar, er muss raus. Der arme Kerl hat Durchfall. Das ist dann auch schnell erledigt und ich krabbele wieder in den Alkoven. Allerdings meldet sich der Bursche um 5.30 Uhr noch mal. Diesen recht frühen Weckruf nutze ich, bringe Willi nach seinem "Geschäft" wieder ins Womo und gehe in die Altstadt. Dort kaufe ich Brötchen fürs Frühstück. Dabei fallen mir die schönen alten Häuser und Stadttore ins Auge. Vormittags schlendern wir noch mal in die Stadt.

Da das Wetter nun endlich besser wird, wir aber mit dem Allgäu eigentlich "durch" sind, fahren wir weiter. Zunächst suchen wir in der Nähe von Wangen den "Argenhof" auf. Es ist ein Hof, auf dem Tiere aufgenommen, gepflegt und dann vermittelt werden. Leider kann man das Gehöft nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Wir können nur einen kurzen Blick in die Anlage werfen

Wir machen uns auf zum Bodensee und landen in Lindau. Hier parken wir auf dem "P 1" (Blauwiese). Mit dem Shuttlebus fahren wir zur Altstadt. Endlich Sonne ! Sommer ! Am Hafen von Lindau gönnen wir uns einen schönen Eisbecher und umrunden das Hafen- becken. Ein schöner Blick über die berühme Hafeneinfahrt mit dem Leuchtturm und dem bayerischen Löwen hinüber auf die Berge in Österreich und der Schweiz.

Wir halten uns weiter am nördlichen Seeufer und kommen über die B 31a nach Kressbronn-Tunau. Dort führt die alte B 31 nach Kressbronn. Wir folgen der Beschilderung Richtung Sportplatz. Nebenan liegt ein großer Parkplatz, auf dem ein Wohnmobil steht. Wir stellen uns in den hinteren Bereich und wollen eigentlich dort übernachten. Am Nachmittag kommen einige junge Burschen mit einem BMW zum Sportplatz geprescht und spielen Fußball. Nicht, dass uns das stört, aber die sehen irgendwie nicht Vertrauen erweckend aus.

Gegen Abend fahren wir daher zum Stellplatz nach Tunau, der Platz liegt am Landgasthof "Zum Dorfkrug", ist sehr schön angelegt und wir verbringen eine ruhige Nacht. Nach kompletter Ver- und Entsorgung starten wir am nächsten Morgen an Friedrichshafen vorbei nach Meersburg. Wir parken auf dem Wohnmobilstellplatz oberhalb der Stadt. Zum Übernachten wäre er uns allerdings zu laut. Bis in die Altstadt läuft man ca. 15 Minuten. Ich kannte Meersburg schon von einem früheren Kuraufenthalt in Radolfzell, Sanni ist total begeistert.

Nach der leicht schweißtreibenden Ersteigung der steilen Straßen gönnen wir uns beim Griechen ( wo sonst ? ) ein schönes Mittagessen.

Nach der Kaffeepause auf dem Stellplatz fahren wir weiter. Wir haben so recht noch keinen Plan, wo wir heute Nacht bleiben könnten. Wir suchen nur einen Platz zum Schlafen. Zunächst ein kurzer Abstecher zur Abtei "Birnau", hoch über dem Bodensee gelegen.

Wir biegen nordwärts vom See weg in Richtung Salem ab. Auf dem Weg dorthin ist der "Affenberg" ausgeschildert. Wir wissen nicht genau, was das ist und fahren in die Richtung. Es handelt sich um ein großes Freigehege, in dem ca. 200 Berberaffen gehalten werden. Auf den Häusern des Geheges sind etliche Storchennester zu bewundern. Die Störche haben bereits Nachwuchs und geben Flugunterricht. Der Parkplatz ist recht groß und die daran vorbei führende Straße nachts sicher ruhig. Auf dem Parkplatzschild ist eindeutig das Übernachten für Wohnmobile untersagt. Dennoch fragen wiram Kassenhäuschen, ob wir eine Nacht stehen bleiben können. Man erklärt uns, dass man dort sehr schlechte Erfahrung mit Wohnmobilisten gemacht hat. Wir würden zwar den Platz genau so verlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, aber das haben die Camper vor uns vermutlich auch versprochen und sich nicht daran gehalten.

Also weiter. Dicht beim Schloss Salem finden wir einen großen Parkplatz, der durch Büsche abgeteilt ist. Im hinteren Bereich des Platzes beziehen wir Quartier.

Am nächsten Morgen ganz leichter Pieselregen. Wir fahren nach Unteruhldingen. Wir wollen uns dort die Pfahlbausiedlung ansehen. Parken tun wir auf dem Wohnmobil- stellplatz. Von dort sind es ca. 20 Minuten bis zu den Pfahlbauten. Die Führung durch die Siedlung aus der Stein- und Bronzezeit ist sehr gut. Der Führer erklärt alles recht ausführlich. Interessant, wie die Menschen früher gelebt haben, besonders bewunden wir die früher benutzten Werkzeuge, wie Aalreusen, Steinäxte sowie Pfeil und Bogen.

Nach diesem wirklich schönen Erlebnis fahren wir an Radolfzell vorbei und über Konstanz zur Halbinsel Reichenau. Auf dem Stellplatz in Niederzell bleiben wir.

 

Heute ist ein kurzer Schlenker in die Schweiz angesagt. Durch Konstanz kommen wir an das südliche Seeufer. Zunächst machen wir Station in der mit wunderschönen Häusern aufwartenden Altstadt von Stein am Rhein. Das Womo lassen wir auf einem Parkplatz vor der Stadt stehen und schlendern hinein. Die Bemalungen der Häuser, überhaupt der gesamte Altstadtkern sind wirklich einen Besuch wert.

Auf der Rückfahrt nach Deutschland legen wir zunächst eine Spazierrunde für die Hunde ein, dann fahren wir über den Rhein und Schaffhausen nach Deutschland zurück.

Wir kommen nachmittags in Bonndorf im Südschwarzwald an. Den Stellplatz am Sportplatz kennen wir bereits von früher. Der Wasserhahn an der Ver- und Entsorgungsanlage ist, im Gegensatz zu 2005, repariert. Außer uns steht noch ein anderes Wohnmobil dort.

Es ist Samstag und gegen Abend kommen zahlreiche Autos zum Sportplatz. Dort steigt eine Feier, deren lautstarke Musik bis morgens um 5.00 Uhr für eine unangenehme Nacht sorgt. Gegen 6.00 Uhr "kullern" die letzten Besoffenen aus dem Tor des Sportplatzes heraus. Bei unserem Nachbarn wird an die Tür gewummert und lautstark nach "Frühstück!" verlangt. Üblicherweise ist der Stellplatz, der direkt am Waldrand liegt, recht ruhig und man kann von dort aus schöne Wanderungen oder Radtouren unternehmen.

 

Am nächsten Tag, nach dem Frühstück mit frischen Brötchen aus dem Ort, fahren wir zur Wutachschlucht hinunter. Wir parken auf dem Platz gegenüber der "Schattenmühle" und wandern ca. 3 Stunden zum "Räuberschlössle" und zurück. Dabei geht es teilweise steil bergauf und bergab. Den Hunden hatten wir in der Schweiz kleine Almglöckchen gekauft und umgehängt. Das bewährt sich besonders bei Willi, der gern mal ein wenig "voraus schnürt". Anschließend gönnen wir uns in der Schattenmühle eine Radlermaß und einen großen Vesperteller. Der Rest des Tages vergeht am Stellplatz in Ruhe. Die Nacht bleibt diesmal angenehm ruhig.

 

Heute fahren wir zunächst über Lenzkirch nach Grünwald, wo wir, wie schon vor 2 Jahren, eine frühere Auszubildende von Sanni's Eltern besuchen. Anne und Günter empfangen uns wie gewohnt herzlich, wir essen in einem nahe gelegenen Restaurant und dann verabschieden wir uns von ihnen.

Unsere Freunde Barbara und Peter sind zur Zeit ebenfalls im Schwarzwald. Wir telefonieren uns mit ihnen zusammen, sie sind im Bereich Triberg - Schonach. Peter beschreibt mir die Anfahrt. Wir sollen von Schonach aus den Berg hoch fahren, dort gibt es einen Stellplatz neben dem Hotel "Zur schönen Aussicht". Über Titisee und Furtwangen machen wir uns auf den Weg. Wir finden den beschriebenen Weg nicht - er sollte nicht so steil sein wie der, den Peter gestern gefahren ist - und landen genau auf der 16 % steilen Anfahrt, 7 km lang.

Die Straße ist recht schmal. Ausgerechnet in dem steilsten und engsten Bereich kommen uns 2 Pkw entgegen. Ich ziehe so weit wie möglich nach rechts, bremse auch ab und will den linken Spiegel einziehen. Der zweite Entgegenkommer bremst auch, geht ebenfalls nach rechts. Trotzdem berühren sich unsere Spiegel, es knallt laut. Ich kann nicht gleich anhalten, weil die Fahrbahn feucht ist und ich befürchte, bei der starken Steigung nicht mehr anfahren zu können. Nach einem kurzen Stück Weg halte ich an. Am Spiegel ist ein leichter Farbwischer. Ich warte, ob der andere Pkw eventuell umdreht, aber er kommt nicht.

Also fahren wir bis zur "Schönen Aussicht", wo unsere Freunde uns schon erwarten. Der Stellplatz ist eine Wiese beim Hotel, direkt am Waldrand. Der Tag klingt aus mit Erzählen, Whisky süffeln und Gitarrenmusik.

Morgens unternehmen wir eine schöne Wanderung. Der Wanderweg beginnt direkt gegenüber im Wald. Nach kurzer Zeit erklimmen wir einen steilen Felsen und genießen eine wunderschöne Aussicht über den Schwarzwald.

Hier macht der Platz beim Hotel "Zur schönen Aussicht" seinem Namen wirklich alle Ehre.

Der Rest des Tages vergeht mit Faulenzen und Erzählen. Dabei hat der Wohnmobilanfänger Peter noch einige Fragen zu klären, wie sie halt für einen Beginner typisch sind. Braucht man eine Duomatic ? Wie zieht man den CEE-Stecker aus der Außensteckdose ? ( Er wusste noch gar nicht, dass man dabei einen Verriegelungshebel drücken muss und hatte bisher Glück, dass er nichts kaputt gemacht hat.

 

Am nächsten Tag hat Sanni Geburtstag. Gemütliches Frühstück, begleitet vom Ständchen der Vögel, Verabschiedung von Barbara und Peter. Die beiden wollen noch weiter, zunächst zum Bodensee, dann ins Allgäu und später in den Osten Deutschlands. Wir selbst nehmen diesmal nicht die enge steile Strecke vom Berg herunter sondern fahren auf der anderen Seite hinab, wobei wir nach Schonach kommen. Am Sportplatz gibt es einen Stellplatz mit Holiday-Clean. Die Münzen dafür bekommt man eigentlich im nahen Gasthof, dort ist aber noch niemand.

So fahren wir über St.Georgen nach Königsfeld, wo wir am Wohnmobilpark, der schön angelegt ist, entsorgen und Wasser tanken. Es geht weiter über Schramberg nach Schiltach. In der wunderschönen Altstadt mit vielen toll restaurierten Fachwerkhäusern ist ein Parkplatz für Wohnmobile ausgeschildert ( P 4 ). Über eine kleine Brücke und eine etwas enge Zufahrt kommen wir zu dem Platz. Dort stehen bereits zwei Wohnmobile.

Schiltach ist eine alte Flößerstadt. Vom Mittelalter bis ins letzte Jahrhundert wurden Bäume als große zusammen gebundene Flöße die Schiltach und weiter die Kinzig hinunter bis zum Rhein gebracht. Holland hatte einen enormen Holzbedarf für den Schiffbau.

So werden auf der Festwiese hinter dem Parkplatz Vorbereitung für ein anstehendes internationales Flößerfest getroffen, Baumstämme zum Bau eines Floßes gelagert usw.

Nachmittags setzen sich 4 junge Mädchen auf die Holzsitzgruppe am Parkplatz. Mit zunehmendem Bierkonsum werden die Girls immer lauter. Gegen Abend bauen sie auf der Wiese ein Igluzelt auf. Als die Lautstärke der Vier zunimmt, meldet sich unser Willi zu Wort. Ich gehe raus und ich kann die Mädels überzeugen, dass sie selbst nicht zum Schlafen kommen, wenn sie so weitermachen und Willi die ganze Nacht anschlägt. Das sehen sie dann auch ein.

Nachts kommt es dann noch etwas anders: Gegen 3.00 Uhr werden wir wach, weil direkt an unserem Womo 6-8 Jugendliche stehen und sich - bedingt durch reichlichen Alkoholkonsum - lautstark austauschen. Zunächst verhalten wir uns ruhig und hoffen, dass der Spuk vorbeigeht. Als die Jungs aber anfangen, Kontakt zu den Mädchen im Zelt aufzunehmen, einer dann noch anfängt, ein Holzgeländer abzubrechen, drehe ich um 3.45 Uhr den Zündschlüssel und wir fahren weg. Kurz nach der Stadt sehen wir ein Hinweis zum Freibad. Auf dem Parkplatz schlafen wir ruhig den Rest der Nacht.

 

Morgens, einigermaßen ausgeschlafen, bummeln wir durch das Kinzigtal in Richtung Offenburg. In Gengenbach, ebenfalls mit eine wunderschönen Altstadt ausgestattet, machen wir Pause. Das obligatorische Urlaubseis ist fällig. Anschließend auf einem Parkplatz an der Kinzig Mittagspause für die Hunde. An Offenburg vorbei fahren wir über Oberkirch auf einer teilweise etwas engen Straße nach Kappelrodeck. Den dort direkt neben dem Freibad liegenden Stellplatz hatte ich im Internet gefunden. Als wir ankommen, ist noch ein Plätzchen frei. Kurze Zeit später kommt noch das ältere Pärchen, mit dem wir auch schon in Bonndorf zusammen standen, hinzu.

Der Stellplatz Kappelrodeck verfügt über eine Ver- und Entsorgungseinrichtung, die aus einer Bodenklappe und einer Frischwassersäule besteht. Hebt man die Bodenplatte an, läuft in der Wassersäule eine Stimme vom Band ab, die die Funktion der Anlage erklärt. Interessant. Gegen Abend schlendern wir in die Stadt. Es ist sehr heiß und uns gelüstet es nach einem Radler. In dem Restaurant im Zentrum findet auf der Terrasse eine Feier statt. Man prostet einem älteren Herrn zu. Als wir nach dem Anlass fragen, erhalten wir die Auskunft, dass dieser gestern Geburtstag hatte. Als Sanni erzählt, dass sie gestern ebenfalls gefeiert hat, gibt man uns ein "Kirschwässerle" aus. Herrlich ! Das Geburtstagskind lässt sich seinerseits nicht von uns einladen -nun denn.

 

Mit einem erfrischen Bad und ausgiebiger Dusche im Freibad nebenan beginnt der nächste Tag. Es ist wieder recht warm. Wir verabschieden uns von unseren Nachbarn und fahren leicht östlich zur Schwarzwaldhochstraße. Eine sehr schöne Route, wir schrauben uns höher und höher. Die Strecke reizt auch viele Motorradfahrer, weil sie gut ausgebaut ist und viele schöne Kurven hat. Durch Freudenstadt hindurch, weiter über Altensteig, Nagold und Horb kommen wir am Nachmittag nach Rottenburg/Neckar. Im Ortsteil Niedernau gibt es einen einfachen Parkplatz für Wohnmobile. Er liegt dicht am Neckar, hat keinerlei Einrichtungen und ist bei unser Ankunft von einigen Pkw zugeparkt. Die Anzahl der parkenden Pkw nimmt beständig zu, weil in der Nähe eine Badestelle ist.

 

Nach dem Kaffee radelt Sanni mit dem Rad nach Rottenburg, den anderen größeren Stellplatz suchen. Leider ist der von dieser Seite aus nicht gut ausgeschildert, so dass sie frustiert zum Parkplatz zurückkehrt. Da wir hier nicht bleiben wollen, schwinge ich mich aufs Fahrrad und radele in die Innenstadt. In der Tourismuszentrale lasse ich mir den Weg zum Stellplatz erklären und fahre dort hin. Der Platz liegt direkt am Neckar, etwas außerhalb vom Zentrum. Er hat eine Sani-Station und ist sogar gebührenfrei. Ver- und Entsorgung kosten natürlich. Es sind noch vier Plätze frei. Ich radele schnell zurück, lade das Rad auf und dann rücken wir an. Der freundliche Lübecker Herbert hat uns vorsorglich den Platz frei gehalten, ich hatte ihm vorher allerdings gesagt, dass ich von "Reservieren" nichts halte. Wenn der Platz bei unser Ankunft besetzt wäre, hätten wir halt Pech gehabt.

Am Abend unterhält uns ein freundlicher Nachbar aus der Schweiz mit Alphornmusik.

 

Die Nacht verläuft in himmlischer Ruhe, allerdings ist es sehr warm. Von Herbert erfahren wir, dass direkt vom Stellplatz der Neckar-Radwanderweg in Richtung Tübingen führt. Also schnappen wir uns die beiden Fellnasen, die Räder und radeln los. Es ist wieder schwül warm, so dass wir uns und den Hunden Zeit lassen. Unterwegs ist ein erfrischendes Bad für die Vierbeiner angesagt. Wegen der Wärme fahren wir nicht so weit, schließlich müssen wir auf unsere "Seniorin" Ayka Rücksicht nehmen. Auf dem Rückweg fahren wir an einem Feld mit wunderschönen Mohnblumen vorbei.

Mit diesem wie ich meine wirklich schönen Anblick schließe ich meinen Bericht unser Süddeutschland-Rundfahrt.

Wieder ist es nicht Griechenland geworden. Der "Chef" des Forums www.campertreff.com fragte mich bei unserem Besuch in Hopfen am See, wann wir denn wieder nach Griechenland fahren. Das kann ich zur Zeit nicht so genau sagen. Wie der gründliche Leser unser Webseite weiß, haben wir 2004 gebaut. Naturgemäß fällt um das Haus herum vieles an, was letztlich auch an die finanziellen Möglichkeiten geht.

Mir ist klar, dass die Besucher unser Homepage in erster Linie Information über Griechenland lesen wollen. Ich bin sicher, dass wir in absehbarer Zeit unser Lieblingsland wieder besuchen werden, zunächst gibt es aber andere Prioritäten. Dennoch glaube ich, dass es vielleicht den einen oder anderen interessiert, wie schön man auch in Deutschland Urlaub machen kann.

Die Rückfahrt nach Hause wurde unterbrochen von einem Besuch bei Wohnmobilfreunden in Göttingen und einem Verwandtenbesuch in Uslar. Wir sind wohlbehalten wieder zu Hause gelandet.